Friday 22 June 2012

Europa braucht eine Federal Reserve? Nein danke!

Ein Artikel aus dem Op-Ed Bereich der New York Times vom 20.06.2012 titulierte "Europa braucht eine Federal Reserve" - ein Vorschlag, welcher schon öfters seitens Amerika zu hören war.



Die Frage ist, ob der Autor überhaupt den blassen Schimmer einer Vermutung hat, was das denn eigentlich bedeutet? Mit Sicherheit wissen viele Menschen in den USA und ausserhalb gar nicht, was die Federal Reserve überhaupt ist.

Die US Federal Reserve, oft auch einfach nur "Fed" genannt, ist keine staatliche Institution, sondern eine private, welche Geld, die US Dollar, an den Staat verleiht. Weiterhin ist die Fed weitestgehend unreguliert und steht dazu auch noch so gut wie über dem Gesetz, obwohl man das auf der Webseite der Fed wegzuerklären versucht. Diese Tatsachen werden zwar verschleiert oder finden keine Erwähnung, schon gar nicht in den Medien, aber es wurde sogar gerichtlich festgestellt, die Federal Reserve Banken seien "independent, privately owned and locally controlled corporations", also unabhängige und lokal kontrollierte Unternehmen in privater Hand.

Da darf man sich schon fragen was es bedeutet, dass die Federal Reserve als angebliche non-profit Organisation in den letzten Jahren öfters Rekordgewinne angegeben hat,  46,1 Mrd. US$ in 2009, 78,4 Mrd. US$ in 2010, und 77 Mrd. US$ in 2011. Der grösste Teil des Geldes wird dann an die US Treasury übergeben (und das ganze dann vermutlich als Darlehen an die Regierung verbucht so dass es im nächsten Jahr als Gewinn erscheint). Wikipedia hat eine eigene Wiki-Seite zur Kritik an der Federal Reserve (Engl. / Dt.).

Da das amerikanische Bankensystem fuer die Welt-Krise 2008 verantwortlich war (was auch sehr gerne unerwaehnt bleibt), und damit eigentlich auch fuer die gesamte danachfolgende Situation, die sich ja seit dieser ersten Krise nicht gebessert hat, ganz im Gegenteil, ist es meiner persönlichen Meinung nach nicht wirklich ratsam, dieses System als Vorbild zu nehmen.